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Am Anfang großer Veränderung steht die Vision. – 5 Dinge, die wir von „Black Panther“ für rassismuskritische Projekte lernen können – Teil 5

    Blogartikel-Serie (5 Teile) mit konkreten Tipps zu diskriminierungssensibler Veranstaltungspraxis – Teil 5

    Visionen bedingen nicht zwingend Veränderung, aber sie erleichtern sie. Einen Schwarzen US-Präsidenten gab es erst im Film, dann in der Wirklichkeit. Ein schmaler Pfad taucht plötzlich auf, wo vorher nur Geröll war. Es werden nicht alle blitzschnell diesem Pfad folgen, aber es schadet schon mal nicht, wenn es ihn gibt.

    Ich bin davon überzeugt, dass der Film Black Panther den Schwarzen Kindern und Jugendlichen, die ihn sahen, neue Inspirationen für ihre eigene Haltung und ihr Selbstverständnis geliefert hat. Und dass Filmschaffende in der Zukunft es leichter haben werden, ehrlicher und unmittelbarer die Allgegenwart von Kolonialismus und seinen Folgen anzusprechen. Inspiriert von einem Disney-Film (ich kann es doch selbst nicht glauben), ernsthaft. Weil der Film einen Pfad geschaffen hat:

    – Unbequeme gesellschaftliche Wahrheiten müssen auch im großen Sci-Fi-Unterhaltungskino nicht ignoriert werden.
    Das Publikum ist weder doof noch zu fragil, um es auszuhalten, wenn die Rollen mal vertauscht sind.
    – Weiße Menschen können Spaß dabei haben, Afrika als nicht rückständig zu erfahren.
    – Schwarze Menschen müssen in Filmen nicht wohldosiert als Clowns, Opfer oder Sexfolie eingesetzt werden, sondern können die ganze verd¿§$#§e Leinwand mit diffizilen und originellen Charakteren füllen.

    Und siehe da: es lässt sich sogar ein Haufen Geld damit verdienen.
    Win-Win-Win.

    Wie bringen wir die Vision von Wakanda nach Wanne-Eickel?

    Indem wir unsere eigenen Visionen ernstnehmen. Sie stehen am Anfang von dem, was morgen sein wird. Unsere Visionen sind weder in Stein gemeißelt noch gottgegeben, wir allein kontrollieren sie. Und ja, Arbeit an den eigenen Visionen ist nicht nur möglich, sondern notwendig.

    Transformative Öffentlichkeitsarbeit (= Veranstalten oder Veröffentlichen zum Beispiel) hat viel mit unseren inneren Prozessen zu tun. In meinem Onlineseminar habe ich versucht, das ganzheitlich zu berücksichtigen. In Sitzung 2 visualisieren wir zum Beispiel das Ergebnis einer rundherum gelungenen Veranstaltung.

    Die herkömmliche Ausbildung, in der gelernt wird, wie Veranstaltungen oder Veröffentlichungen oder Events oder sonstige Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird, klammert sowohl Visionen als auch unsere eigenen transformativen Möglichkeiten so gut wie vollständig aus. Ohne die Visionen von gestern würde unsere Gesellschaft heute aber ganz schön flach dastehen.

    Konkret: Wir sollten uns alle getrauen, zu träumen und uns großartige und bahnbrechende Ergebnisse vorzustellen. Ohne Machbarkeits-Selbstzensur! Denn wenn die Vision schon anfangs abgewürgt wird, kann aus ihr nichts werden. Lass deine Vision ein bisschen knospen, beschütze sie vor Trampelei, und sie wird möglicherweise ganz von selbst im Hintergrund zu etwas heranreifen, mit dem du lust hast, ganz neue, tolle Dinge anzupacken.

    Seminar „Erfolgreich rassismuskritisch veranstalten“ :

    online, im eigenen Tempo, anonym,

    99% der Teilnehmenden würden es weiterempfehlen.

    Derzeit der einzige systematische Lern-Ort für die Grundlagen kuratorischer Verantwortung.

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