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2018 umfassend aktualisierte Neufassung von Deutschland Schwarz Weiß als Buch und E-Book
SPIEGEL-Bestseller 2020
Bestellbar in jeder Buchhandlung sowie in allen Onlinebuchhandlungen.
Gratis Rezensionsexemplar für Journalist_innen/Blogger_innen bestellbar unter: presse@bod.de . (Die Spielregeln dafür stehen hier)
Im Leben und in der Schule lernen wir heute noch so genanntes »Grundwissen«, das direkt aus der Kolonialzeit stammt. In deutlicher Sprache und mit tiefgründigem Humor entlarvt Noah Sow den deutschen Alltagsrassismus und bietet Lösungsvorschläge.
Für die Ausgabe 2018 zum zehnjährigen Jubiläum wurden Print- und E-Book-Fassung von »Deutschland Schwarz Weiß« von der Autorin umfänglich überarbeitet und ergänzt.
»Deutschland Schwarz Weiß« wurde seit seiner Veröffentlichung 2008 zum Klassiker für die Diskussion und Analyse von strukturellem Rassismus in Deutschland und hat bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Es folgten zahlreiche weitere Auflagen sowie eine Audiofassung.
Nachdem der Verlagsvertrag für das Buch diesen Februar nach 10 Jahren ausgelaufen war, habe ich mich dafür entschieden, keinen neuen Verlag zu suchen, sondern »Deutschland Schwarz Weiß« selbst zu veröffentlichen. Es ist somit genau genommen keine neue Auflage, sondern eine neue Ausgabe. Mir ist wohl damit, dass ich den Text in der Zukunft jederzeit aktualisieren kann, sollte ich das für notwendig halten.
Der Nachteil am Selbstverlegen: es gibt keine Presseabteilung und Vertriebsleute mehr. »Deutschland Schwarz Weiß« ist jetzt darauf angewiesen, dass die Leser_innen es weiterempfehlen und mit der Buchhandlung sprechen. (Und dabei weitersagen: Buchhandlungen vor Ort können es beim Großhandel „remissionsfähig“ bestellen. Das heißt, sie können ohne Risiko mehrere Exemplare in die Auslage legen, weil sie unverkaufte wieder zurückgeben können.) Und die Presseabteilung seid jetzt Ihr: Wer ein Interview per E-Mail mit mir ausmachen möchte, wendet sich bitte an team [äth] noahso [Punkt] com mit dem Betreff „Interview“, den Fragen und einem Link zum Medium/Blog. Ich bitte vorab um Verständnis, dass ich nicht alle Anfragen schaffen werde, und auch nicht super schnell, aber ich bemühe mich auf jeden Fall, so viel ich kann zu beantworten.
»Deutschland Schwarz Weiß« ist nach wie vor gefragt. Das ist schade, weil es bedeutet, dass Schwarze deutsche Geschichte und Gegenwart sowie die Funktionsweisen von strukturellem Rassismus in Deutschland noch immer nicht zum Allgemeinwissen der Mehrheit gehören. Und dass wir uns immer noch die „Liste dummer Sprüche“ (Kapitel 6) anhören müssen.
Mich hat seinerzeit das Schreiben von »Deutschland Schwarz Weiß« sehr erleichtert. Der Prozess war zwar (emotional) hart, ich habe es sozusagen unter Schmerzen „geboren“, aber das Gefühl danach war unglaublich empowernd: Nicht mehr erklären zu müssen! Sondern das nur noch zu tun, wenn ich wirklich möchte. Ich musste ein ganzes Buch schreiben, um mir das zu erlauben, und ich hoffe, dass jüngere Generationen viel empowerter aufwachsen und die Momente der Nötigung, selbstgewählt nichtwissenden Leuten auf Verlangen Aufklärung in ihren eigenen Diskriminierungsangelegenheiten zu liefern, gar nicht mehr kennen.
Um die aktualisierte Fassung zu erstellen, habe ich Einiges lernen müssen: ein E-Book in HTML basteln, eine Satzdatei anlegen und so formatieren, dass das Ergebnis nicht wie „Werners lustige Basteltipps“ aus dem Selbstverlag aussieht. Die Grafik auf dem Cover entstand als selbstgemachter Siebdruck. „DIY or die“, nannte es meine Freundin Honeychild Coleman (die selber die allergrößte DIY Königin ist). Oft war ich mittendrin überfordert, aber wie ich dazu stehe, wisst Ihr ja.
Jetzt bin ich besonders stolz, dass es pünktlich zu Deutschlands erstem queerfeministischem Literaturfestial erschienen ist und somit die Zeiten sich doch auch etwas zum Positiven verändern… vor 10 Jahren war ich noch auf der Lit.Cologne (no comment).
Holt Euch die aktualisierte Fassung von »Deutschland Schwarz Weiß«
- um endlich die genderbrauchbare Version zu haben
- um unabhängiges Schwarzes Deutsches Publishing zu unterstützen
- um die neuen Inhalte zu lesen
- um es nochmal zu verschenken
- Luxusvariante, *hust*: um die verschiedenen Auflagen zu sammeln
- um mir ein Kompliment für meine neuerworbenen Typografie- und Siebdruckskills zu machen
Das Ebook ist auch erschienen. Bei BoD als EPub zum Beispiel.
Was ist in der Ausgabe von 2018 neu?
– Gegenüber bisheriger Printfassungen gibt es sehr viele Änderungen und Ergänzungen.
Ich habe viele Ergänzungen vorgenommen, die angesichts zwischenzeitlicher Erkenntnisse und Phänomene geboten schienen. Das betrifft vor allem, aber nicht nur, die so genannte »Flüchtlingswelle«, den Begriff »PoC«, die Abschnitte »Wer ist Schwarz, und wer ist weiß?«, »Was ist Rassismus?«, »Das N- Wort«, »Weiße Eltern und Schwarze Kinder«, »Offene und getarnte rassistische Strategien«, »Institution Schule«, das »Ethno-Lexikon« und einige Kapitel mehr.
Auch habe ich ableistische diskriminierende Inhalte, die von mir selbst stammten, ersetzt, soweit ich sie identifiziert habe. Dies ändert freilich nichts daran, dass Schaden bereits entstanden ist und es jedes Mal, wenn die bisherigen Print- Auflagen gelesen werden, zu Verletzungen kommt, die vermeidbar gewesen wären. Dies bedauere ich sehr. Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen und bei denen bedanken, die die Mühe auf sich genommen haben, mich auf diskriminierende Ausdrücke im Sprachschatz aufmerksam zu machen. Gerade vor dem Hintergrund meiner Behauptung, dass wir alle mit diskriminierendem Gedankengut sozialisiert werden, bin ich dankbar über Handreichungen, eigene Fehlleistungen zu erkennen, so dass ich sie ändern kann. Besonders in intersektionaler Hinsicht bitte ich Euch darum, nur die jeweils aktualisierteste Version des Buches für Zitierungen zu verwenden.
– Auch gegenüber der Fassung, die 2015 als E-Book erschienen war, sind neue Inhalte hinzugekommen.
Sie finden sich unter anderem im Kapitel 4 in »Unsere fast funkelnagelneue Gleichstellungsbehörde« sowie im Kapitel 7 in »Neue Strukturen schaffen: Meine Forderungen für eine postkoloniale BRD«. Außerdem habe ich inzwischen zahlreiche Formulierungen hinsichtlich ihrer Gendergerechtigkeit korrigiert.
Im Kern enthält Deutschland Schwarz-Weiß 2018 jedoch denselben Inhalt wie bisher. Weshalb, das beantworte ich im Interview mit Kommunikationsexpertin Julia Brilling (im Interview „Emanzipatorische Aufklärung zeigt sich wellenförmig – sieben Jahre nach Deutschland Schwarz Weiß“ in: Heinrich Böll Stiftung. Migrationsportal „Heimatkunde“):
JB: Mit „Deutschland Schwarz-Weiß“ haben Sie so etwas wie ein Standardwerk zum Thema Rassismus in Deutschland geliefert, das viel zitiert wird. Wird es denn auch eine Fortsetzung geben? Bedarf gäbe es ja genug…
NSW: Da ließen sich sicher jedes Jahr 5 Bücher schreiben. Mir ist es aber lieber, einmal die Grundlagen zusammengefasst zu haben, und dass die, die von dort aus weiter Interesse haben, sich dann aktuellen Geschehnissen zuwenden. Ein Buch kann immer nur aus der Vergangenheit heraus schöpfen. Es gibt aber inzwischen so viele wichtige und lehrreiche Blogs und Webseiten, die immer mitten am Geschehen sind, und vor allem sich auch dem zuwenden, was im Moment, diese Woche, passiert. Das finde ich viel wichtiger als aufzulisten, was letztes Jahr alles blöd lief. (…) Mein Ziel mit dem Buch und Hörbuch war, denjenigen, die sich diese Informationen wünschen, sie griffig aufbereitet zur Verfügung zu stellen. Und auch, dass ich mich danach selbst weiterbewegen kann. Wenn ich ständig dieselben Grundzusammenhänge immer wieder erklären würde, das wäre kontraproduktiv.
Tausend Dank von mir zum Abschied an den C. Bertelsmann Verlag, den ich schon gebeten habe, sich zukünftig auf seltsame Konzeptkunstbände und Afrodeutsche Detektivromane zu spezialisieren, damit ich baldmöglichst wieder mit ihnen zusammenarbeiten kann. Es war weder selbstverständlich noch üblich, damals im Jahr 2007, sich zu »Deutschland Schwarz Weiß« in der Form und Fassung zu committen und ein Verhältnis zu mir als Autorin zu pflegen, das durchweg von Verständnis und Respekt geprägt war. (Das habe ich bei anderen Verlagen ganz anders erlebt.)
Ein ausgesprochenes und herzliches Danke: dem Verleger Johannes Jacob, der Beraterin, Freundin, Historikerin und Fachlektorin Nicola Lauré al-Samarai und der (damaligen) Agentin Diana Stübs, ohne die alle es »Deutschland Schwarz Weiß« nicht bzw nicht besonders brauchbar gäbe. Und ein ebenfalls sehr großes DANKE an alle Leser_innen, die mir für das Buch in den vergangenen zehn Jahren wertvolles Feedback gegeben haben. (Es haben noch viel mehr Menschen maßgeblich mitgeholfen, eine ausführlichere Dankesliste steht im Buch.
Überzogene Werbeversprechen:
- Jetzt mit gender gap!
- Jetzt mit Rückblick: 10 Jahre AGG!
- Jetzt mit: Diskussionen mit Karl-Günther vermeiden!
- Jetzt mit RTL und ProSieben!
- Jetzt mit Flücht…welle!
- Und mit Mel B!
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